Donnerstag, 12. März 2009
Mittwoch, 21. Januar 2009
Stückfund
Sonntag, 18. Januar 2009
Käsefrage 1
Freitag, 11. Juli 2008
Männerkategorien 1. Teil: Der Busmann
Busfahrt durch strömenden Regen, ein Pärchen mit Kinderwagen steigt ein. Sie, mit Haaren die vor Wochen mal rot getönt waren und nun wie alte Erdbeercreme aussehen, plumpst auf einen Notsitz. Ein riesiger Pickel prangt wie der Punkt eines Rufzeichens unter ihrer Nase. Er steht stolz neben ihr, mit einem winzigen Hintern in einer großen Hose, dafür aber mit einem rebellischen Schnurrbart unter der Nase.
Sie meckert: „Nun setz dich doch endlich hin!“ Er starrt sie an, ist sauer: „Man, ich steh lieber." Schließlich wird er so laut, dass es alle hören können – und sollen. Mit stolzgeschwellter Brust verkündet er: „Baby, so einfach ist das nicht. Denn ich“ – und seine Stimme wird noch lauter und verschwörerisch – „ich bin ein Typ, der im Bus steht.“
Donnerstag, 19. Juni 2008
Google klärt auf
Onanie schadet nie. Die Wissenschaft hat erwiesen: Keine Haare auf den Handflächen. Keine Blindheit. Kein Aufweichen des Gehirns. Sich selbst googeln: Irgendwie auch Masturbation. Finger fliegen über die Tastatur, tippen Buchstabe um Buchstabe ein. Ein bißchen heimlich. Ist sonst ein bißchen peinlich, wenn man erwischt wird, wie man sich selbst sucht - als gäbe es sonst nichts. Man atmet tief durch, schickt seine Suchanfrage ab, starrt gebannt auf das Kästchen, in dem sich grüne Punkte in dem Maß mehren, wie die Seite sich lädt. Inszenierte Freude an sich selbst. Herzklopfen. Entspannung. Erleichterung. Und: Keine Flecken.
Dass es nicht schädlich ist, sich selbst zu googeln, hat die Wissenschaft noch nicht bestätigt. Mir wachsen keine Haare auf den Handflächen vom Googlen. Noch sehe ich alle Buchstaben. Und mein Gehirn ist nicht weicher als sonst - glaube ich zu wissen. Aber: Der Schrecken, der sitzt doch. Heute hat meine Zweitidentität mich eingeholt. Beim Googeln. Meine blutrünstige Vergangenheit. Dr. Jekyll hat sich in die Ergebnisse vom bieren Mister Hyde geschlichen, als der ich mich im Alltag tarne. "Blutiges Gedeck" ergab die Suche meines Namens, für 13,99€. Und ich dachte, ich hätte immer gut versteckt, dass ich metallisch und verschmiert bin. Verdammt.
Dass es nicht schädlich ist, sich selbst zu googeln, hat die Wissenschaft noch nicht bestätigt. Mir wachsen keine Haare auf den Handflächen vom Googlen. Noch sehe ich alle Buchstaben. Und mein Gehirn ist nicht weicher als sonst - glaube ich zu wissen. Aber: Der Schrecken, der sitzt doch. Heute hat meine Zweitidentität mich eingeholt. Beim Googeln. Meine blutrünstige Vergangenheit. Dr. Jekyll hat sich in die Ergebnisse vom bieren Mister Hyde geschlichen, als der ich mich im Alltag tarne. "Blutiges Gedeck" ergab die Suche meines Namens, für 13,99€. Und ich dachte, ich hätte immer gut versteckt, dass ich metallisch und verschmiert bin. Verdammt.
Sonntag, 8. Juni 2008
Weichei...äh...nahrung
Heute gelernt: Limp Bizkit heißt übersetzt "weiches, matschiges Brötchen". Das habe ich schon lange vermutet.
Mittwoch, 28. Mai 2008
Verfolgungswahn
Manchmal, wenn Menschen umziehen, können sie ihre Telefonnummer mit in ihre neue Wohnung nehmen, die Nummer folgt der Person. Manchmal, wenn ich umziehe, folgt mir auch was. Durch drei Länder mittlerweile.
Fangen wir an: Münster. Da begann alles harmlos mit einer lauten Person, die über mir wohnte. Ich verdächtigte sie, ein kleines Pony in der Wohnung zu halten, mit dem sie nachts Springreiten übte. Und sie übte sehr fleißig, so laut polterte es.
Das Elend ging weiter in Kropswolde, Niederlande. Der Fluch der zivilisierten Welt traf mich dort: Der Techno. Und er hängte sich an meine Fersen. Wer noch nie in einem Zelt genächtigt hat, während nebenan ein Techno-Festival stattfand, dem kann ich sagen: Es gibt Erfahrungen, die muss man nicht machen. Der Boden bebte, vibrierte, wummerte. Eine Stunde lang war es sogar lustig, dass Hardcore-Klänge mein Gehirn aufweichten. Dann wurde ich genervt. Dann aggressiv. Nach vier Stunden hätte ich vor Verzweiflung weinen können.
Wenig später: Mein Auslandssemester in Turku, Finnland. Wer hat eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt, dass Finnen Heavy Metal lieben? Der Finne, der über mir wohnte, liebte jedenfalls Techno. So sehr, dass ich manchmal in meiner kleinen Kammer unter ihm Filme nicht mehr verstehen konnte. Und wer braucht schon Schlaf vor vier Uhr nachts?
Münster. Wieder. Aber eine andere WG. Zunächst wohnten nur Kroaten neben mir. Die kroatische Heimatklänge so sehr liebten, dass drei Tage nach meinem Umzug der Hausmeister morgens bei mir klingelte, und mich beschuldigte, unter viel Lärm eine Einweihungsparty veranstaltet zu haben (ich war an dem Abend gar nicht zu Hause, wovon er nicht zu überzeugen war). Die Kroaten hören noch immer kroatische Volksmusik. Laut. Aber: Ich fühle mich schon richtig heimisch. Denn über mir wohnt ein neuer Technomann. Es wummert. Es elektrelt. Es piept und surrt. Eigentlich sollte man annehmen, ich sei daran gewöhnt. Das halte ich für ein Gerücht. Trotzdem versuche ich, mich in die Geräuschkulisse wie in eine vertraute Decke einzukuscheln. Techno ist Heimat. Muss man seine Heimat eigentlich gern haben...?
Fangen wir an: Münster. Da begann alles harmlos mit einer lauten Person, die über mir wohnte. Ich verdächtigte sie, ein kleines Pony in der Wohnung zu halten, mit dem sie nachts Springreiten übte. Und sie übte sehr fleißig, so laut polterte es.
Das Elend ging weiter in Kropswolde, Niederlande. Der Fluch der zivilisierten Welt traf mich dort: Der Techno. Und er hängte sich an meine Fersen. Wer noch nie in einem Zelt genächtigt hat, während nebenan ein Techno-Festival stattfand, dem kann ich sagen: Es gibt Erfahrungen, die muss man nicht machen. Der Boden bebte, vibrierte, wummerte. Eine Stunde lang war es sogar lustig, dass Hardcore-Klänge mein Gehirn aufweichten. Dann wurde ich genervt. Dann aggressiv. Nach vier Stunden hätte ich vor Verzweiflung weinen können.
Wenig später: Mein Auslandssemester in Turku, Finnland. Wer hat eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt, dass Finnen Heavy Metal lieben? Der Finne, der über mir wohnte, liebte jedenfalls Techno. So sehr, dass ich manchmal in meiner kleinen Kammer unter ihm Filme nicht mehr verstehen konnte. Und wer braucht schon Schlaf vor vier Uhr nachts?
Münster. Wieder. Aber eine andere WG. Zunächst wohnten nur Kroaten neben mir. Die kroatische Heimatklänge so sehr liebten, dass drei Tage nach meinem Umzug der Hausmeister morgens bei mir klingelte, und mich beschuldigte, unter viel Lärm eine Einweihungsparty veranstaltet zu haben (ich war an dem Abend gar nicht zu Hause, wovon er nicht zu überzeugen war). Die Kroaten hören noch immer kroatische Volksmusik. Laut. Aber: Ich fühle mich schon richtig heimisch. Denn über mir wohnt ein neuer Technomann. Es wummert. Es elektrelt. Es piept und surrt. Eigentlich sollte man annehmen, ich sei daran gewöhnt. Das halte ich für ein Gerücht. Trotzdem versuche ich, mich in die Geräuschkulisse wie in eine vertraute Decke einzukuscheln. Techno ist Heimat. Muss man seine Heimat eigentlich gern haben...?
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