Donnerstag, 19. Juni 2008

Google klärt auf

Onanie schadet nie. Die Wissenschaft hat erwiesen: Keine Haare auf den Handflächen. Keine Blindheit. Kein Aufweichen des Gehirns. Sich selbst googeln: Irgendwie auch Masturbation. Finger fliegen über die Tastatur, tippen Buchstabe um Buchstabe ein. Ein bißchen heimlich. Ist sonst ein bißchen peinlich, wenn man erwischt wird, wie man sich selbst sucht - als gäbe es sonst nichts. Man atmet tief durch, schickt seine Suchanfrage ab, starrt gebannt auf das Kästchen, in dem sich grüne Punkte in dem Maß mehren, wie die Seite sich lädt. Inszenierte Freude an sich selbst. Herzklopfen. Entspannung. Erleichterung. Und: Keine Flecken.
Dass es nicht schädlich ist, sich selbst zu googeln, hat die Wissenschaft noch nicht bestätigt. Mir wachsen keine Haare auf den Handflächen vom Googlen. Noch sehe ich alle Buchstaben. Und mein Gehirn ist nicht weicher als sonst - glaube ich zu wissen. Aber: Der Schrecken, der sitzt doch. Heute hat meine Zweitidentität mich eingeholt. Beim Googeln. Meine blutrünstige Vergangenheit. Dr. Jekyll hat sich in die Ergebnisse vom bieren Mister Hyde geschlichen, als der ich mich im Alltag tarne. "Blutiges Gedeck" ergab die Suche meines Namens, für 13,99€. Und ich dachte, ich hätte immer gut versteckt, dass ich metallisch und verschmiert bin. Verdammt.

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